Philadelphia Streik

Eines der beruehmtesten Orchester der Welt ist vor wenigen Stunden einem Fiasko entkommen. Kurz nach Mitternacht amerikanischer Zeit legten die Musiker des Philadelphia-Orchesters einen neunwoechigen Streik bei -- sie akzeptierten die Bedingungen des Managements fuer einen neuen Dreijahresvertrag. Wie viel auf dem Spiel stand zeigt sich auch darin, dass der Buergermeister selbst als Vermittler auftrat. Denn das traditionsreiche Orchester, das in drei Jahren sein 100-jaehriges Jubliaeum feiert, gehoert zu den wenigen Glanzpunkten einer Stadt, die in den letzten Jahren durch Armut und Baufaelligkeit von sich Reden machte. Trotz der Beliebtheit von Chefdirigent Wolfgang Sawallisch und guter Kartenverkaeufe musste das Orchester im vergangenen Jahr mehrere Schlaege wegstecken -- es erwirtschaftete ein Defizit von 600.000 Dollar, Plaene fuer eine neue Konzerthalle mussten aufs Eis gelegt werden, und ein Plattenvertrag mit der Firma EMI wurde gekuendigt. Die Musiker aber, deren Vertrag im Sommer auslief, straeubten sich hartnaeckig gegen Einschraenkungen. Wo die Streitpunkte lagen und wie es nach der Einigung weitergeht, sagt Ihnen jetzt Georg Hirsch, der die letzten 24 Stunden mit dem Orchester mitgezittert hat.

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