Hildegard von Bingen

Zu Lebzeiten trug sie ein Nonnengewand und verbrachte mehrere Stunden des Tages im stillen Gebet. Heute, mehr als 800 Jahre nach ihrem Tod, ist sie ein Superstar. Nicht nur Theologen bewundern Hildegard von Bingen, die wegen ihrer Weissagungen von Paepsten, vom Adel, und auch vom gemeinen Volk angehoert wurde. Auch Naturwissenschaftler sind von ihren Schriften beeindruckt, in denen sie sich Gedanken ueber den Kosmos machte. Die Frauenbewegung feiert sie wegen ihrer kuehnen Aeusserungen in einer Zeit, als Frauen vor dem Gesetz keine Rechte hatten. Und auch als Komponistin hat Hildegard von Bingen viele Fans. Zu ihren beruehmtesten Werken gehoert das Singspiel "Ordo Virtutum" -- auf deutsch: das Spiel der Kraefte -- in dem 17 Tugenden mit dem Teufel um eine Seele streiten. Die Popularitaet der Hildegard von Bingen reicht weit ueber Deutschland hinaus. Auch in den USA gibt es einen Hildegard-Boom. In der Washingtoner Kathedrale wurde Ordo Virtutum am vergangenen Wochenende (10. und 11. Januar) aufgefuehrt, und ein ganztaegiges Seminar beleuchtete die mittelalterliche Mystikerin von allen Seiten.

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