W.A. Schultz

"Wieso machen Sie so altmodische Musik?" fragte der beruehmte Komponist Gyoergy Ligeti seinen Schueler Wolfgang-Andreas Schultz, als dessen "Versuchungen des Heiligen Antonius" vor elf Jahren im Sendesaal von Radio Bremen uraufgefuehrt wurden. Auch die Zeitungen verrissen das Werk des Hamburger Komponisten. Der aber gab die Noten einem Freund in der amerikanischen Universitaets-Stadt Iowa City. Dort uebte ein konzertierendes Ehepaar das Werk fuer zwei Klaviere ein und brachte es von Iowa ueber den Bundesstaat Ohio zuerst einmal bis nach Kalifornien. Und dann kam vor kurzem (am 16. Oktober) die erste Auffuehrung in der New Yorker Carngie Hall. Wem der Name Wolfgang-Andreas Schultz nichts sagt, der braucht sich nicht zu schaemen. Denn als ein Star der deutschen Avantgarde wird der 49 Jahre alte Komponist bisher nicht gehandelt. Sein Erfolg in Amerika deutet zum Teil auf andere Marktgesetze hin, koennte aber auch einen Hinweis auf die Zukunft der modernen Musik geben. Georg Hirsch hat die Auffuehrung in New York besucht.

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