Adolph Herseth

Wer ein goldenes Diensjubliaeum begeht, kann meistens auch auf eine lange Kette von Befoerderungen zurueckblicken. Nicht so der Trompeter Adolph Herseth, der im Sommer 1948 ins Chicago Symphony Orchestra aufgenommen wurde. Wenn er seit 50 Jahren den gleichen Rang einnimmt, dann hat das aber einen besonderen Grund. Denn der Dirigent Artur Rodzinsky ("Rodschinski") stellte ihn damals sofort als Ersten Trompeter ein. Nach seinem sensationellen Einstieg bewaehrte er sich unter Dirigenten wie Bruno Walter, Fritz Reiner, Sir Georg Solti und Daniel Barenboim. Heute besitzt er in der Orchesterwelt einen klangvollen Namen. Sein Aufstieg ohne Befoerderung verlaeuft parallel zum Wachstum amerikanischer Orchester. Als Herseth seine Karriere begann, zahlten selbst Spitzenorchester wie das in Chicago niedrige Loehne, und das Repertoire bestand fast ausschliessich aus Europaeischen Werken. Heute setzen amerikanische Orchester weltweite Mass-Staebe im Leistungeniveau, und auf Tournee-Reisen praesentieren sie oft die Kompositionen zeitgenoessischer Amerikaner. Wenn aber das Chicago Symphony Orchestra im Herbst auf Europa-Tournee kommt -- mit Zwischenstationen am 9. September in Baden-Baden und am 14. September in Muenchen -- dann wird Mahlers Fuenfte Symphonie das Aushaengeschild sein. Denn in diesem Werk kommt der Trompeten-Jubilar gleich zu Beginn zur gebuehrenden Geltung. Georg Hirsch hat sich mit Adolph Herseth unterhalten.

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