A. Strauss

Wunderkinder gibt es im Schach, in der Mathematik und in der Musik. In der letzteren Kategorie ist es vor allem die Geige, die in jedem Jahrzehnt ein oder zwei Sensationen hervorzubringen scheint. In der Regel ist diese Sensation kaum 1.30m gross, kann mit ihren Fingerchen gerade mal eine Sechzehntel-Geige halten und produziert doch eine Virtuositaet, die schlichtweg gigantisch ist. Auch Axel Strauss, geboren 1974 in Uelzen, hatte einen vielversprechenden Anfang. Er bekam seinen ersten Geigenunterricht mit vier, gewann seinen ersten Wettbewerg mit acht, debutierte mit 14 in der Hamburger Musikhalle und trat im Fernsehen live mit der Bukarester Philharmonie auf, nachdem er im internationalen Ernescu-Wettbewerb 1991 einen zweiten Preis geholt hatte. Doch wenn dieser beeindruckende Werdegang auch eine Spur langsamer erscheint als der von Yehudi Menuhin oder Anne-Sophie Mutter, dann hat sich Axel Strauss andererseits ein Gebiet erschlossen, ihn mindestens genauso fasziniert wie das Leben aus dem Koffer -- er unterrichtet, und zwar an der New Yorker Juilliard School, an der Seite der beruehmten Dorothy DeLay. Schon mit 20 Jahren nahm Strauss einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Rostock an, wohin er seinem Lehrer Petru Munteanu aus Luebeck gefolgt war. Und nach einem kurzen Aufbaustudium bei Dorothy DeLay wurde er im vergangenen Jahr zu ihrem Assistenten benannt. Georg Hirsch hat Axel Strauss in New York besucht.

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