Alberto Vilar

Eine 50-Tausend-Einwohnerstadt im Suedwesten Deutschlands pflegt ihren Ruf als Musikmetropole. Baden-Baden beheimatet seit 1988 das groesste Opernhaus Deutschlands, mit einer Kapazitaet von 2500 Sitzen. Zu den Hoehepunkten in diesem Jahr zaehlt eine Idomeneo-Premiere waehrend der Herbert-von-Karajan Pfingstfestspiele, die vom 9. bis 21. Juni stattfinden. Doch der Erfolg hat schon einiges an Lehrgeld gekostet. Nur wenige Monate nach der Eroeffnung stand das zunaechst privat betriebene Festspielhaus vor dem Konkurs, weil nicht genuegend Besucher in das etwas abgelegene Baden-Baden kamen. Die Stadt und das Land Baden-Wuerttemberg sprangen zur Rettung ein, aber seit ein paar Wochen erst scheint die finanzielle Existenz wirklich gesichert. Am 31. Maerz gruendeten fuenf Privatleute die sogenannte "Kulturstiftung Festspielhaus Baden-Baden" mit einem Startkapital von fuenf Millionen D-Mark. Vier der Spender sind Deutsche, und der fuenfte lebt im fernen New York. Alberto Vilar verteilt nach eigenen Angaben pro Jahr 15-20 Millionen Dollar an Opernhaeuser und andere Musikinstitutionen weltweit. Hinter der ungewoehnlichen Wohltaetigkeit des nicht minder ungewoehnlichen Maezens steckt ein unterdrueckter Jugendtraum, wie Georg Hirsch berichtet.

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