Asiatische Dominanz in Klavierwettbewerben

Schnelligkeit, Präzision, Konzentration, und ganz viel Fleiß – all das sind Qualitäten, die asiatischen Musikern schon seit Jahrzehnten zugeschrieben werden. Wohin diese Eigenschaften führen können, zeigt sich an dem chinesischen Pianisten Lang-Lang, der mit 30 Jahren schon zu den Superstars am Klavier gehört. Und immer mehr asiatische Pianisten scheinen in die Fußspuren von Lang-Lang zu rücken. Bei fast allen Klavierwettbewerben sind inzwischen Kandidaten aus China, Korea oder auch Japan stark vertreten. In den USA nimmt die fernöstliche Präsenz inzwischen neue Dimensionen an. Im vergangenen Sommer hatten fast drei Viertel der 25 Teilnehmer des William-Kapell-Wettbewerbs asiatische Namen. Und bei einem internationalen Wettbewerb im texanischen San Antonio im Oktober waren zehn von elf Teilnehmern asiatischer Abstammung. Wer alten Klischees anhängt, mag angesichts solcher Teilnehmerlisten die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, denn der Nimbus von Fleiß und Präzision geht auch mit dem Ruf einer gewissen Gefühllosigkeit einher. Doch gerade die Vereinigten Staaten bieten einen fruchtbaren Nährboden für kulturelle Verschmelzung. Georg Hirsch hat sich mit Vertretern einer neuen Generation asiatischer Pianisten unterhalten, die das Klavierspiel nicht als Wettkampfsport auffassen.

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