Ragtime auf dem Weg ins 21. Jahrhundert

Als Barpianist tingelte er durch Saloons und Bordelle, bevor er einen neuen Klavierstil kreierte: Scott Joplin, der Vater des Ragtime. Vor rund 100 Jahren erreichte die Musik mit den gewagten Sprüngen der linken und munteren Synkopen der rechten Hand den Höhepunkt ihrer Popularität, bis sie durch den Jazz verdrängt wurde. Doch dann kam das unerwartete Comeback. Die Filmkomödie „Der Clou“ machte Scott Joplins „Entertainer“ 1973 über Nacht wieder zum Hit. Seitdem dudelt der Ragtime-Klassiker aus Minivans, die durch amerikanische Wohngegenden kurven und Speiseeis verkaufen. Junge, ambitionierte Pianisten hauchen dem Ragtime auf ihre Weise neues Leben ein. In einer jährlichen Weltmeisterschaft verwursten sie alles von Beethovens „Für Elise“ bis zum Handy-Klingelton im Stil des Ragtime. Und das Internetportal YouTube wird zum Schaufenster und Umschlagplatz für Ragtime-Enthusiasten weltweit. Georg Hirsch wirft einen Blick auf 100 Jahre Ragtime-Musik.

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